Hantarex MTC9000 & Videocolor A51-421X / Bild richtig einstellen

  • Hallo liebe Community,

    Hallo Winni!


    Mein kleines Reparaturprojekt macht nach einem Jahr endlich Fortschritte. Ich hatte ein MTC9000 Chassis an einer Orion-Röhre, und vermutete, dass das Chassis defekt war (Hochspannung baute sich auf... und fiel dann wieder ab... dann wieder auf - das typische "Ticken" am Zeilentransformator eben). Aber: Es war letzten Endes die Umlenkspule / Yoke am CRT! Diese hatte einen Kurzen, der aber nicht immer "da" war (mit Multimeter nicht festzustellen... völlig normale Werte bei den Widerständen). Beim Zerlegen (das hatte ich aus Sorge relativ lange vor mir her geschoben) habe ich dann die "verbackenen" Kabel an der Umlenkspule erst gesehen. Es musste also entweder eine Ersatz-Yoke her, oder eben ein ganz neuer CRT mit jungfräulicher Umlenkspule.


    Problem gelöst: Ich habe auf Kleinanzeigen einen Videocolor A51-421X (aus einem TV Ideal) geschossen. Der sollte, soweit ich weiß, super mit dem MTC9000 kompatibel sein, hatte aber hinten einen anderen Stecker am CRT-Neck, der soweit ich aber verstanden habe mit den neuen Steckern austauschbar sein sollte. Also - auf den MTC9000 adaptiert, angeschaltet und: Das Chassis schnurrt! Ein scharfes, stabiles Bild. Aber die Farben leider total am S*ack...


    Ich habe mit allen Potis direkt am MTC9000 Chassis gespielt, Kontrast, Screen haben leider auf die Farbverwirrung keinen Einfluss. Am Neckboard machen die Farbpotis auch nicht so richtig das, was sie sollen. Am spannendsten ist, dass etwa in der Mitte des Bildes ein weißer Streifen entsteht der sich wenn ich am Phase-Poti spiele nach links/rechts schieben lässt aber nie komplett verschwindet. Spannenderweise bekomme ich wenn ich mein NeoGeo anschließe auch kein stehendes gesynctes Bild hin. Bei dem Atomiswave klappt's aber. (Beides 15kh/z selbstverständlich)


    Erklärung zu den Fotos:

    Das Neckboard zeigt den Socket am MTC9000

    Das Bild von der Röhre mit dem weißen Stecker - ist die neue Videocolor-Röhre, die aber eben diesen weißen Socket hat der nicht direkt zum MTC9000 passte

    Das Bild von der Röhre mit dem schwarzen Stecker - ist die alte Orion-Röhre, mit dem passenden Stecker


    Ich konnte das Plastikteil an der Orion-Röhre einfach abziehen, und auf die Videocolor-Röhre tauschen. So passte dann das Neckboard vom MTC9000 auf den "neuen" CRT drauf. Nach Einschalten tat wie gesagt alles, nur bekomme ich kein richtig schönes Bild hin.


    Hat jemand von Euch eine Idee / einen Ansatz wie ich ein schönes Bild auf meine Röhre bekomme? Oder: Liege ich einfach krass im Irrtum, dass ich den CRT Socket so einfach "tauschen" kann?


    P.S.

    Wenn jemand von Euch noch eine Videocolor A51-421X Röhre braucht, ohne Umlenkspule, ich habe noch eine übrig - komplett ohne Einbrennungen, verschenke ich gerne wenn die jemand hier in Stuttgart holen möchte.

  • Also vorab: Das Pinout beider Sockel ist gleich.

    Sowas habe ich auch schon praktiziert, in beide Richtungen.

    Aber der helle Schatten inmitten des Bildes ist nicht normal.

    Du könntest ein Problem mit der Rücklaufaustastung haben.

    Die findet hier beim MTC9000 am Steuergitter (G1) der Röhre statt.

    Miß dort doch einmal die Spannung...........

    Hat denn der Poti für die Grundhelligkeit (neg. Gittervorspannung) eine Einwirkung?



    Worauf ich hier hinaus will ist die Tatsache, daß ich an dem (alten) schwarzen Sockel neun Pins sehe.

    Hat die AT-Röhre denn ebenfalls neun Pins gehabt? Normal wären dort ja sieben, + den Pin für Fokussierung.

    Bei manchen Röhren sind diese zusätzlichen Pins intern mit einer der anderen Elektroden verbunden.

    Und in Deine neuen weißen Kunststoffassung passen ebenfalls diese 9 + 1 Pins hinein.

    Auch wenn Du sie nicht siehst, weil sie verdeckt sind. Die Bohrungen dafür sind dort vorhanden.

    Auf dem NB des 9000 ist der Pin neben B-Kathode mit GND verbunden, wird aber nicht genutzt.

    Sollte es sein, daß nun die neue Röhre dort einen Pin hat, der intern mit einer der anderen Stifte verbunden ist?

    Messen und ggfls auf dem NB auftrennen!


    Gruß

    W.

    Vacuum-Fachverkäufer


    Wissen ist der einzige Rohstoff, welcher sich durch Gebrauch vermehrt! :thumbup:


    Aus aktuellem Anlaß weise ich darauf hin, daß Reparaturtips nur unter Beachtung der Regeln im Umgang mit elektrischen Geräten befolgt werden sollten!
    Sollten dort Zweifel bestehen, bitte einen Fachmann zu Rate ziehen!

  • Hallo Winni,


    herzlichen Dank für die Antwort! Es schaut aus wie folgt:


    Grundsätzlich: TP10 hat stabile 130V (nur der Vollständigkeit halber...)


    RV7 auf dem Chassis (müsste der Poti für neg. Gittervorspannung sein, den Du meintest?) hat tatsächlich nur minimale Auswirkung auf die Helligkeit. Lediglich die Rücklauflinien werden beim Aufdrehen ein wenig deutlicher (sofern der Screen poti am Trafo bereits recht hoch gedreht ist). Der weiße Schatten in der Bildmitte wird nicht beeinflusst.


    Am Steuergitter (G1) direkt hinten am Lötpunkt am NB liegen an:

    - 61,5V (mit Multimeter Ground gegen Gehäuse vom Chassis)

    Der Vollständigkeit halber: Bei G2 liegen 488V an


    C205 am NB hat 182,8V (nur der Vollständigkeit halber...)


    -> Der "alte" Sockel ist der weiße Sockel. Hier waren im Betrieb von den 9+1 Pins nur "7+1" übrig. Die Pins, die dem einzeln stehenden (focus?) Pin am nächsten sind, sind hier nicht verbunden

    -> Der "neue" Sockel, auf den ich die Röhre umgebaut habe, ist der schwarze Sockel. Hier sind alle 9+1 Pins sichtbar, und jetzt auch dementsprechend mit dem NB des MTC9000 verbunden. Der Pin neben dem G1 hat auf dem NB jedoch keine vorgesehene Verbindung (hier fehlt der Metallstecker, es gibt nur das "Loch" im NB für den Pin)


    Ich habe kurzerhand den GND Pin neben dem Blau-Kathode pin abgelötet/unterbrochen (siehe Foto im Anhang), aber das hat leider visuell keinen Unterschied gemacht... Der weiße Schleier ist noch sichtbar.


    Zusätzliche Beobachtung: Der große 30W Widerstand hat sicher um die 60° Celsius... Bin mir nicht sicher ob der im Normbetrieb nicht nur handwarm werden sollte (?) - ist mir aufgefallen, als ich ihn gerade beherzt angepackt habe.


    Hättest Du noch eine weitere Idee?


    Viele Grüße &

    Vielen Dank!

  • Der dicke 330Ω wird schon heiß. Vor Allem, wenn Du einen 128V Trafo verwendest.

    An einer US250 aber eher garnicht.

    Es ist nicht richtig, daß der RV7 so wenig Einwirkung hat. Und -60V sind ein bischen viel (zu wenig).

    Der Poti selbst geht gerne kaputt, indem er einseitig unterbricht.

    Außerdem die hochohmigen Widerstände in seinem Netzwerk. C45 neu? R90 ok?

    Die anderen Spannungen sind unauffällig.

    Bringe erstmal die H-Grundeinstellung in Ordnung, der Poti muß eine sehr starke Einwirkung haben.

    Dort ändert sich beim Verstellen die Spannung am G1 um mehrere Dutzend Volt.

    Vacuum-Fachverkäufer


    Wissen ist der einzige Rohstoff, welcher sich durch Gebrauch vermehrt! :thumbup:


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