Reparatur von ITT A51-231X mit Chassis 80 mini

  • Hey,

    das Wochenende steht vor der Türe und da möchte ich einem alten Cocktail-Table ein wenig Zeit schenken. Hatte ihn kurz in Betrieb, damals gabs ein schwaches, eher mattes Bild. Zumindest eine Steckverbindung dürfte auch locker sein, manchmal gibt es gar kein Bild. Bevor ich mich damit aber nun näher beschäftige wollte ich nachfragen, ob die Verkabelung bzw. die Stromkreise im Cabinet in Ordnung sind. Bin da leider ein Laie und für mich sieht es so aus, als ob da schon jemand ein wenig herumgebastelt hätte. Ich hänge dazu mal zwei Bilder an. Auf dem einem sieht man verschmorte Kabel, die sich schon ein wenig in die Spule eingebrannt haben. In der jeweiligen Blockklemme geht auch ein zweites Kabel raus. Kann ich irgendwie überprüfen, ob der Transformator korrekt arbeitet bzw. die Röhre durch den Transformator getrennt ist?

    Platine ist keine mehr verbaut, ich würde einen PC via VGA --> RGB anschließen. Es geht also wirklich nur darum, die Röhre zu reparieren. Dann hab ich auch ein (blaues) Kabel mit Stecker am Neckboard gefunden, welches offensichtlich nirgends angesteckt ist, aber doch mit dem Neckboard verbunden sein dürfte. Hab auch davon ein Foto gemacht.

    Da der Transformator bzw. die Verkabelung schon teilweise verschmort ist wollte ich fragen, ob ich da vor einer möglichen Reparatur etwas beachten sollte. Ich denke so ein Kabel verschmort ja nicht aus Spaß, da muss es ja irgendwann mal einen Grund dafür gegeben haben. Muss ich da sicherheitstechnisch etwas zusätzlich beachten?

    Vielen Dank,
    Benjamin

  • Ohne Game Platine wird das schwierig den Monitor zu testen. Hattest du damals eine?

    Wenn am RGB Eingang kein Signal angeschlossen ist, dann ist das normal dass man ein schwaches graues Bild sieht. Je nach Einstellung der Helligkeit.

    Du musst aber erst einmal einen Überblick über den aktuellen Stromlauf vom Netzkabel ausgehend zum Trafo und zum Arcade Netzteil bekommen.

    Also Plan zeichnen und Spannungen messen und so weiter.

  • RGB Signal vom PC ist vorhanden, kann es auch mit anderen CRTs testen. Aktuell gehts über den TAB-Austria Stecker rein. Hatte auch schon mal ein (nicht stabiles) Bild, daran solls also nicht scheitern. Ich weiß leider nur nicht wie der Stromverlauf ursprünglich gehen sollte. Man könnte auch das alte Netzteil komplett rausschmeissen, da hat der PC dann eh sein eigenes. Am liebsten wäre mir ,die Stromversorgung der Röhre so einfach und sicher wie möglich zu machen.

  • Das Chassis läuft mit 230V netzgetrennt. Und wenn es arbeitet, ist der Trafo ok.

    An der Bildröhrenplatine fällt mir nix auf.

    Ohne begleitende Störungen wie Qualm oder Sicherungsfall trennt der Trafo dann auch ordnungsgemäß.

    Mehr kannst Du als Laie nicht prüfen. Die Kiste immer an einen Anschluß mit Schutzerde anstöpseln.

    Ist das Schaltnetzteil neben dem Trafo denn original? Sieht mir aus, als ob das nachträglich eingebaut wurde.

    Dann ist es auch normal, daß so einige Anschlüsse am Trafo nicht (mehr) belegt sind.

    Ohne Spieleplatine brauchst Du das Schaltnetz nicht. Ein PC hat ja ein eigenes NT.

    Also richte Dein Augenmerk auf lose Klemmen und schlechte Kontakte....mehr kannst Du erstmal nicht machen.

    Vacuum-Fachverkäufer


    Wissen ist der einzige Rohstoff, welcher sich durch Gebrauch vermehrt! :thumbup:


    Aus aktuellem Anlaß weise ich darauf hin, daß Reparaturtips nur unter Beachtung der Regeln im Umgang mit elektrischen Geräten befolgt werden sollten!
    Sollten dort Zweifel bestehen, bitte einen Fachmann zu Rate ziehen!

  • Vielen Dank! Ich hab jetzt am Wochenende noch ein paar Fotos gemacht und die genaue Kabelführung genauer angesehen. Es scheint ja alles zu funktionieren, nur die Kabeln an der Rückseite des Trafos machen mir ein wenig Sorgen:

    Soweit ich das beurteilen kann (rein nach Farben, hab nichts gemessen) geht da:
    Erdung des Netzkabels an die Schraube oben rechts des Trafos.
    Phase in die erste Blockklemme ganz links und von dort weiter ins Netzteil.
    Neutralleiter in die Sicherung und von dort in die 3. Blockklemme. Von dort weiter ins Netzteil.
    Die Kabel in der 4. und 5. Blockklemme gehen in den Kabelstrang der zum Chassis führt und dürften Phase und Neutralleiter sein. Deren gegenüberliegenden (dicken) Kabeln verschwinden im Trafo (sieht man dann auf dem nächsten Bild).

    Auf dem Bild sieht man auch die abgezwickten Kabeln.

    Auf der Rückseite siehts so aus:

    Manche der Kabel sehen da verschmort aus.


    Vom Netzteil gibt es auch noch ein Foto:

      
    Mit dem Netzteil werden aktuell nur die Lampen der Münzeinwürfe und ein Solenoid betrieben. Das Netzteil dürfte von 1985 sein (laut dem Sticker) und noch original sein (bzw von funworld). Ich würde es wohl abmontieren und mit dem PC Netzteil arbeiten.


    Denkst du, da ist soweit alles korrekt verkabelt? Dann würde ich nächsten Schritt mal um ein stabiles RGB Signal kümmern und die einzelnen Stecker und Kontakte kontrollieren.


    Weiß du vielleicht auch, was es mit dem freiliegenden Stecker des blauen Kabels am Neckboard auf sich hat? Das Kabel scheint ja mit dem Neckboard verbunden zu sein, ist es da normal dass das Ende frei liegt?

    Dank dir!

  • Kannste meiner Meinung nach so lassen. Da ist nix verschmort. Die roten Leitungen sehen immer so aus.

    Kannst ja zur Vorsicht mal die Schrauben der Klemmen kontrollieren, ggfls. nachziehen.

    Der Trafo bekommt auf Klemme 1 und 3 die Netzspannung 230V. Klemme 2 ist der Mittelabgriff für 115V, nicht benutzt.

    Klemme 4 und 5 liefern dann die netzgetrennten 230V für das Chassis.

    Und irgendwas anderes ist dort noch aufgeklemmt, eigentlich wird immmer nur ein einzelner Verbraucher angeschlossen.

    Ein Trenntrafo macht sicherheitstechnisch nur Sinn, wenn ausschließlich ein Verbraucher dranhängt.

    Die restlichen Klemmen liefern wohl Niederspannungen im kleinen zweistelligen Bereich. Hier unnötig.

    Der Trafo ist quasi in der MItte getrennt und zusätzlich isoliert, zwei Kammern, siehe Bild 2.

    Das Netzteil läuft mit den 230V und spuckt sekundär die DC-Versorgung für eine PCB aus, also 5V, 12V und die -5V.

    Verwendest Du einen PC, kann es dann wohl raus.


    Und ja, das blaue Kabel zum Neckboard ist wohl die Fokus-Leitung. Hat einen kleinen Plastikstecker dran.

    Der fällt gerne heraus, evtl. mal die Kontaktfeder ein wenig nachbiegen.

    Auf dem Photo schlecht zu sehen, aber die gehört in den entsprechenden Steckplatz des Röhrensockels.

    Von hinten gesteckt, ohne diese Leitung wird der Schirm nur hell, ohne Bildschärfe......wenn überhaupt.

    Vom NB führt noch ein schwarzes Kabel zur Bildröhrenmasse, also an das Geflecht, was über den Graphitbelag gespannt ist.

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  • Super, hab jetzt mal die Fokus-Leitung angesteckt und bekomme jetzt auch schon ein Bild. Leider funktioniert nur Blau, die anderen Farben fehlen. Auch die Helligkeit ist eher schwach, bei abgedunkeltem Zimmer kann man das (blaue) Bild aber gut erkennen.

    Die Kabeln für Rot und Grün habe ich jetzt mal auf Durchgang geprüft, da kommt das Signal zumindest im Chassis an. Morgen schau ich dann mal weiter!

  • Zur Bildröhrenplatine führen die drei Farbleitungen.

    Im normalen Betrieb mal die drei Spannungen dort vergleichen, ob es eklatante Unterschiede gibt.

    Je nach Einstellung sollten dort grob zwischen 70 und 120 V DC stehen.

    Der genaue Pegel ist hier Nebensache, die drei Leitungen müssen ungefähr den gleichen Pegel aufweisen.

    Hier gilt: Je niedriger die Spannung, desto heller sollte die betreffende Farbe dargestellt werden. Und umgekehrt.

    Auf dem senkrecht aufgesteckten Modul des Chassis kannste mal nach Lötstellen Ausschau halten.

    Ebenso nach schlechten Lötstellen an der kleinen roten Seckverbindung und der Steckverbindung auf dem Grundchassis.

    Auf diesem Modul findest Du auch die Einsteller für Kontrast und Helligkeit.

    Und zwischen den drei Farbendstufen auch die sechs Potis für Grau wert und Weißabgleich.

    Das sind offene Potis, könnten also wegen Korrosion aussetzen.

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  • Habs mir heute Früh gleich angesehen. Es waren tatsächlich nur komplett verstellte Potis bzw. Regler. Hab jetzt mal ein wenig an den Drive Potis, der Helligkeit und den Fokus-Regler herumgedreht und mittlerweile ist das Bild erstaunlich gut. Hätte ich mir nicht gedacht!

    Aktuell sieht das Bild also ganz OK aus, es ist aber leider nicht ganz stabil. Konkret "wabert" es ein wenig herum. Auf der Seite bzw. der Ecke wo sich der Trafo im Cabinet befindet gibt es Farbverfälschungen, da "leuchtet" es ein wenig rein.

    Ich nehme mal an, das wird das selbe Problem sein, wie dieses hier:

    RE: Novomatic Cocktail mit ITT Chassis 80 Monitor (Bj. April 1982)


    Vermutlich also auch die selbe Lösung? Ringtrafo?


    Falls sich die Farben doch wieder verabschieden und ich die Spannungen bei den RGB Leitungen messen mag, würde ich das dann an diesem Stecker machen? Einen Fühler vom Multimeter an den obersten Kontakt und den anderen an die jeweilige Farbe?


    Und eine allgemeine Frage zu Bild-"wabern" hätte ich noch.
    Welche Rolle spielt eigentlich die Stromversorgung bei einem instabilen Bild? Ich habe im selben Zimmer noch 3 weitere Arcade-Geräte mit CRT in Betrieb und die hängen am selben Stromkreis (2 auf einer Steckdose, 1 auf einer anderen). An den selben Steckdosen sind aber auch noch andere Verbraucher (Arcade mit LCD) . Bei den CRTs wird das Bild immer unruhiger je mehr Geräte in Betrieb sind. Gibts dafür vielleicht eine vernünftige Lösung? Leider sind schlicht nicht mehr Steckdosen vorhanden, bin da auf mehrere Mehrfachsteckdosen angewiesen (Router, Modem, PCs, Beleuchtung...)

  • In seltenen Fällen können sich direkt nebeneinander stehende Geräte gegenseitig stören.

    Durch das Wechselfeld der Transformatoren und der Ablenkung. Eigentlich aber nicht.

    Probiere mal einen anderen Stromkreis, nur zum Testen. Oder mit Abstand stellen.

    Die Stromversorgung sollte in gewissen Grenzen keinen Einfluß darauf haben.

    Die Netzteile sind gegen Schwankungen stabilisiert. Wenn denn alles in Ordnung ist.

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