Vor einigen Jahren war ich schon mal stolzer Besitzer eines umgebauten Nova Big Screens. Dieser wurde auch oft genutzt, häufig auch für Matches gegen meine Frau ;-). Leider musste ich diesen aus Platzgründen (Einrichtung eines Home Offices) verkaufen. Auf Grund eines Arbeitsplatzwechsels benötigte ich nun den Raum für das Büro zuhause nicht mehr. Zu dem Hobby bin ich (Jahrgang 68) gekommen, da ich als Jugendlicher leidenschaftlich gerne an Videospielautomaten gezockt habe. Komischerweise kann ich mich heute noch ziemlich gut erinnern, wo welches Game stand. Auch bin ich häufig mit dem Fahrrad in die Innenstadt gefahren. Ziel war ein großes Kaufhaus und dort die Spielhalle im Untergeschoß. Dort gab es einen Original Dragster mit eingebautem Rennspiel. Hauptsächlich zockte ich da aber Moon Patrol und Defender. Absolutes Highlight waren aber die Familienurlaube an der italienischen Adria. An jeder Ecke Spielhallen und ich war immer aufgeräumt! Gibt es übrigens immer noch, war vor einigen Jahren wieder dort.
Also lag der Gedanke nahe, wieder in ein Arcade Cabinet zu investieren. Mein erster Gedanke war, nach einem Cocktail Cabinet zu schauen. Habe ich aber wieder verworfen, da ein längeres Spielen wegen der Ergonomie doch sehr anstrengend ist. Außerdem ist das parallele Spielen auch nicht möglich. Zumindest mit einem „historischen“ Table.
Also legte ich den Fokus auf die Suche nach einem Upright -Cabinet. Ziel war ein möglichst gut erhaltenes und unverbasteltes Universalgehäuse zu finden. Beim googlen bin ich dann auf der Seite http://wiki.arcadeinfo.de/index.php/Quadro gelandet und habe für mich entschieden, das isser! Die Autorotatefunktion wollte ich haben.
Also in den einschlägigen Foren und Zeitungen geschaut, dann im November 2011 in der Bucht den passenden Automat gefunden.
Beim Abholen war ich dann doch überrascht, wie wuchtig das Gerät ist. Da kam mir mein Nova Big Screen trotz gleicher Bildschirmgröße doch deutlich filigraner vor.
Aber egal, eingeladen in den vom Kumpel ausgeliehenen Berlingo und ab nach Hause. Dann stand er einige Wochen in der Garage und wartete auf den Umzug in den Hobbyraum nach unten. Mit zwei Kumpels war das dann auch kein Problem ihn die Außentreppe runterzutragen. Dann der Schock: Automat passt nicht durch die Kellertüre! Drehen und kippen half nichts, Sockel abschrauben ging nicht, also alles wieder hoch in die Garage. Verständnis der Frau für mein Hobby reduzierte sich parallel hierzu merklich. Einige Tage später den Automat komplett zerlegt und in einzelnen Teilen runtergetragen. Das klappte erstaunlich problemlos und ging ohne ein Kabel durchzuzwicken. Es blieben auch keine Schrauben übrig, musste sogar noch welche nachkaufen, da einige gefehlt hatten. Bei Ultimarc eine Arcade VGA und Jpac bestellt. Parallel dazu alten PC reaktiviert und die nötigen Installationen durchgeführt. Leider ziemlich schnell gemerkt, dass die Leistungsanforderungen von Mame und Konsorten doch etwas gestiegen sind. Also neues Motherboard, Speicher und CPU bestellt. Dann fehlten noch die Bauteile für die Umschaltplatine. Diese auch bestellt plus die nötigen Kleinteile wie Kabelbinder, Stecker etc.. Dann noch einen Miniverstärker, Joysticks, Buttons usw.. Willi fertigt mir gerade noch ein Panel an.
Die letzten Woche habe ich dann sehr sehr viel Zeit im Keller verbracht. Erst habe ich alle unnötigen Kabelbäume, Netzteile und sonstigen Teile entfernt, aber immer im Hinterkopf behalten, dass alles wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden kann. Dann die Rotary-Platine zusammengelötet und der erste Testlauf.
Eigentlich ging dann der Zeitaufwand erst richtig los: bis der Rotary Screen funktionierte, ein passendes Mame (Cabmame) gefunden und die Games richtig dargestellt wurden, ging doch am meisten Zeit drauf. Vor ein paar Tagen kam noch ein Festplattencrash (Glaube es ist nicht gut, alte und lange unbenutzte Platten zu reaktivieren) hinzu.
Da ich jetzt kurz vor der Fertigstellung bin, wollte ich euch dies mitteilen. Als Fazit habe ich für mich gezogen: Es ist kein günstiges Hobby (der Automat selbst ist die geringste Investition), unvorgesehene Ausgaben, das basteln macht aber extrem viel Spaß und das zocken noch mehr. Was steht jetzt noch an: Paneltausch, Kabel sauber verlegen, alles befestigen, neue Bezel anfertigen. Bilder und Video folgen. Später noch evtl. neuer Monitor, Marque und Scheibe im Mame-Style. Und der Cocktail als Zweitgerät ;-))