Hantarex Polo Star 28" - Netzteil Problem

  • Hallo zusammen

    Habe einen Hantarex Polo Star 28" Monitor, aber er schaltet leider nicht ein.

    Ich habe mit dem Oszilloskop die Spannung beim Pin 5 des Netzteiltrafos resp. beim Drain des Transistors T1 gemessen (siehe rote Markierung beim Schema).

    Die Spannungskurve müsste vermutlich anders/sauberer aussehen (siehe Bild Oszilloskop).

    VOLT/DIV= 100V, SWEEPTIME/DIV= 10uS

    Die Ablenkspule habe ich abhängt, um einen Fehler beim Zeilentrafo auszuschliessen. Sekundärseitig habe ich nur Pin 2 und 18 angeschlossen, um weitere Fehlerquellen auszuschliessen.

    Woran könnte es liegen?

    Vielen Dank im Voraus!

  • Irrtum sprach der Igel...... :)

    Die Brücke am Ablenkstecker trennt nur die Ansteuerung (Treiberstufe) von der Versorgung ab.

    Deine H-Ablenkstufe wird einen Schluß machen....Du mußt den Zeilenschalter ausbauen und / oder den Trafo primärseitig abtrennen.

    Ich nehme mal an, daß das Netzteil rhythmisch tickt.....Schutzbetrieb.

    Und wichtig: Der H-Ablenktransistor ist nicht ohne Grund verreckt..... da gibts Ursachen.

    Tip: Der Zeilentrafo ist beim Star selten defekt.

    Wenn wider Erwarten die H-Ablenkstufe keinen Schluß macht, Last abtrennen und das Netzteil mal mit einer alten Glühbirne 60 oder 75W belasten.

    Spannung an der Ablenkstufe messen. Es muß je nach Auflösung eine andere Betriebsspannung aufgeschaltet werden.

    Vacuum-Fachverkäufer


    Wissen ist der einzige Rohstoff, welcher sich durch Gebrauch vermehrt! :thumbup:


    Aus aktuellem Anlaß weise ich darauf hin, daß Reparaturtips nur unter Beachtung der Regeln im Umgang mit elektrischen Geräten befolgt werden sollten!
    Sollten dort Zweifel bestehen, bitte einen Fachmann zu Rate ziehen!

  • Hi Winni

    Vielen Dank für die Hinweise!

    Ich habe den Fehler tatsächlich gefunden :)

    Im Monitor ist der Transistor T22 defekt (Kurzschluss). Bevor ich wieder alles zusammenschraube, einige Fragen:

    Eingebaut war der Typ BU2530aw, gemäss Schema müsste es der BUH1215 sein. Welcher ist original drin oder spielt es keine Rolle?

    Was könnte der Grund für die Beschädigung des T22 sein resp. was sollte ich noch im Zusammenhang mit dem T22 alles überprüfen, bevor ich wieder alles zusammenschraube?

    Danke und Grüsse

  • Moin

    Da gibt es mehrere Möglichkeiten.

    Der neue BU wird wohl direkt wieder ausfallen, wenn Du den jetzt stumpf einbaust.

    Ich habe hier den BUH1215 dafür, der macht den Job. BU2530 natürlich auch.

    Dieser Transistor muß schnell schalten und die erforderliche Leistung vertragen können.

    Du solltest jetzt die drei kleinen Elkos im Primärnetzteil tauschen. 2x22µF und 1x 220µF, glaube ich.

    Das Netzteil der Polo Serie arbeitet mit dem 3842 Schaltnetzcontroller.

    Auch bekannt unter dem scherzhaften Namen "3842-BUMM-IC".

    Wenn diese Elkos austrocknen, dann läuft die Ausgangsspannung hoch.

    Das beginnt im kaltem Zustand schleichend, bis die Röhre heizt und das Bild zeigt, ist es schon wieder normal.

    Aber die H-Ablenkung kommt dann mit der Überspannung nicht zurecht, weil der Schalter die hohe Spannung nicht mag.

    Die zweite Maßnahme betrifft die kleine Zusatzplatine neben dem Schaltnetzkäfig.

    Dort sind mehrere FETs verbaut. Es werden dort die verschiedenen Betriebsspannungen je nach Auflösung geschaltet.

    Einer ist frittiert, je nachdem, bei welcher Auflösung der Moni verreckt ist.

    Last not least solltest Du den Rückschlagkondensator prüfen / tauschen, sinnvollerweise eine Nummer größer wählen.

    Ich meine mal, daß dort ein 1500pF / 2kV drinne steckt, also mit 1800 oder 2200pF / 2 kV ersetzen.

    Dabei unbedingt einen impulsfesten Kondensator verwenden.

    Vor dem Einbau des Ersatztransistors anstelle dessen eine alte 75W Glühlampe in den Stromkreis schalten.

    60 oder 100 W geht auch, einfach anstelle E und C schalten und Voltmeter anschließen.

    Dann einschalten, nach ein paar Sekunden läuft das Netzteil an und die Lampe sollte leuchten.

    Ohne Signal sollten dort ca. 70 bis 75V stehen, je nach Ausführung.

    Gibst Du dann Signal mit 31K, schaltet das auf ca. 140V um.

    Danach kannst Du das mit dem neuen Transistor probieren...... das wäre dann der "normale" Ausfall.

    Viel Erfolg!

    Vacuum-Fachverkäufer


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  • Hallo winni


    Vielen Dank für die Hinweise. Bin einen Schritt weiter, aber das Problem besteht immer noch.


    Habe die drei kleinen Elkos im Primärnetzteil getauscht.

    Die FETs scheinen normal zu laufen, da der Monitor zwischen 15kHz und 31khz hin- und herschaltet (Glühlampe leuchtet heller). Unter anderem "hört" man das Umschalten auch.

    Rückschlagkondensator ist auch getauscht.

    Der Test mit der Glühlampe habe ich auch erfolgreich gemacht. Und die Lampe leuchtet bei 31kHz heller und es fliessen ca. 140V.


    Aber dann habe ich den Transistor wieder eingebaut und tatsächlich hat es "geknallt" und der Transistor ist wieder tot :(


    Hast du allenfalls einen weiteren Hinweis, was die Ursache dafür sein könnte?


    Vielen Dank!

  • Sind dort ohne Signal denn nur ca. 70V? Wenn mehr, dann ist die Umschaltung nicht ok.

    Und dann stirbt der H-Transistor direkt. Evtl. Lampentest wiederholen, es gab ja den Kurzschluß!

    Geknallt?!? Eigentlich stirbt der dann ohne Geräusche, jedenfalls nicht spektakulär.

    Der obere Kondensator der O/W-Brückenschaltung könnte Kapazitätsverlust haben, selten, aber das passiert.

    Das wäre ein 7,5 oder 8,2 nF mit 1600V Festigkeit.

    Möglich wäre auch eine Fehlsteuerung an der Basis, dort sollte ein Rechteck mit kleinen Überschwingern stehen.

    Wichtig: Duty-Cycle ca. 50%. Mit 15 K. Denn das Chassis läuft immer erst mit 15K an.

    Erst dann wird die tatsächliche Auflösung (Sync) ermittelt und entsprechend umgeschaltet.

    Knall? Schau Dir den Zeilentrafo oben mal genauer an......ein winziger Riß kann dazu führen, daß die HSP überschlägt.

    So kann der Transistor ebenfalls sterben.

    Vacuum-Fachverkäufer


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