Hin und wieder kreuzen tatsächlich noch echte Schnäppchen den Weg. Ein Hellomat tauchte spontan zum Verkauf auf.
Es sei ein Kartenspiel installiert, Funktion ungeprüft. Fauler Zauber? Egal.
Universalgehäuse hin oder her - der aufgerufene zweistellige Preis (!) klang einfach zu verlockend.
Im Zweifel würde es ein günstiger Ersatzteilspender werden. Irgendetwas davon kann man immer verwursten oder für schlechte Zeiten bei Seite legen.
Ein paar Arcadekilometer später ging es daheim an die Bestandsaufnahme:
Direkt auffällig: Diese leichte Dame hier hatte offenbar einen rücksichtvollen Wirtschafter, welcher Wert auf das Nichtrauchen legte. Die typische Nikotinbeschichtung fehlte. Vorbildlich!
Wenige Holzmacken und halbwegs intaktes Kantenband. Lediglich an der Kassentür wollte anno dazumal ein Gast an den Heiermann.
Seiner Zeit voraus: Video Klein setzte bereits früh Akzente gegen pathologisches Spielen. Stark.
Eigentlich alles dran, was den geneigten Automatenfreund erfreut:
Madame kam leider ohne Schlüssel daher. Doch der Blindkauf entpuppte sich als Volltreffer.
Nach erfolgreicher Türöffnung präsentierte sich beste Hellenthaler Standardverkabelung mit drei Netzteilen und korrektem Kabelbaum. Keine obskure Pokerverdrahtung! Great success!
Doch damit nicht genug. Bild, Ton & Aufmünzung waren sogar mit Abstrichen gängig. Kein Vollbrand, keine Räucheraromen.
Zum Ausschlachten also definitiv zu schade! Wiederaufbereitung war angesagt.
Neue Kondensatoren und eine gefixte Lötstelle am Transistor der Videoendstufe halfen dem Bild auf die Sprünge. Zuvor fehlte das Grün. Danke an dieser Stelle für Winni's Ferndiagnostik. Jetzt gibt es wieder RGB komplett.
Den einzigen Wermutstropfen bilden die deftigen Einbrennungen der Röhre.
Vielleicht sollte man diese besser gegen ein modernes Display austauschen? Dazu ein kleines, alkoholfreies Bier ohne Schaum und mit wenig Kohlensäure, bitte.
Geheime Verschlusssache: Unter dem PCB versteckte sich die Dokumentation von Champion Poker, welche lange als verschollen galt. Garantiert echt. Die Redaktion vom Spiegel reibt sich schon die Hände.
Doch bei aller Liebe für den rustikalen Charme der späten 80er - So bleibt mir die Kiste nicht in der Bude stehen. Ich wohne schließlich nicht im Duisburger Poseidon-Grill.
Zeit also für ein wenig Veränderung. Irgendwas mit Rittern? Vielleicht Dinosaurier. Irgendwo lag doch noch eine alte Skizze herum?
Kurzum: Wundersame Arcadekräfte erschlossen sich mir als ich eines Tages mein Multimeter ausstreckte und sagte "Bei der Macht von Hellomat!".
Schon besser. Nun ist die gebürtige Mrs. Straight Flush wieder ausgehfein und darf fortan im Spielzimmer stilecht ihr Hartgeld verdienen.