Welcher Bausatz für Retrogames und Autorennspiele ? - Möglicher Sammelthread für Links auf Arcade Bausätze

  • Hallo,


    nach dem ich mir seit letzten Jahr viele Baupläne von DIY Arcaden angeschaut habe, komme ich zu dem Entschluss, das mir das Bauen zu kompliziert ist, ich die Geräte, Werkstätte und Erfahrung dafür nicht habe (z.B. für T-Nut fräsen).

    Da ich mir für Weihnachten Arcade Gaming wünsche, tendiere ich zu einem Bausatz.


    Bisher habe ich folgendes recherchieren können:

    https://www.amazon.de/Tastemak…&ref=&adgrpid=60406913166

    https://www.alza.at/gaming/arc…dUkgF66jsocRoCFGEQAvD_BwE

    https://arcade4you.de/shop-2/a…-cabinet-upright-bausatz/


    Meine Rahmenbedingungen sind:

    - Breite ca. 60 cm

    - Upright Arcade (stehen, als Ausgleich zum Sitzen im Home Office ;))

    - Retrogames (Pac-Man, Tetris, Street Fighter, etc.) , Casual Games (zum Entspannen nach einem harten Programmiertag im Büro, wo ich genug Komplexität habe)

    - Betriebssystem egal (kann auch Raspberry Pi sein)

    - Optional erweiterbar wie Gun für Shooterspiele (z.B. per Bluetooth koppeln)


    Meine Frage zu den Controller:

    - Mit welchen Controller Layout kann man die meisten Spiele abdecken?

    - Muss man für Autorennspiele ein Lenkrad haben, oder gibt es Alternativen.?

    Vielen Dank :)


    Was könnt ihr mir noch empfehlen, wer hat Erfahrung mit Bausätzen, insbesondere der Qualität (die Arcade soll nicht nach 3 Monaten gebrauch zuammenfallen)?


    LG
    John

  • Hi,


    mein Cab basiert auf dem Bausatz von Arcade4You, siehe meinen und tom_scs Vorstellungsthreads für Details und seine Vor- und Nachteile. Da Du Nuten erwähntest: dieses Cab hat keine, d.h. man muss sie selber fräsen (wie tom_scs), Leisten ohne T-Form kaufen oder ohne Leisten leben (wie ich).


    Beim Controller-Layout würde ich das Control Panel nicht zu überfrachten. Für die meisten Spiele sollten die üblichen sechs Buttons reichen, bzw. sogar vier, wenn man keine Street-Fighter-Spiele mit ihrer typischen 6-Button-Steuerung spielen will. Die auch oft anzutreffenden acht Buttons bieten neben Emulator-Funktionen wie Pause oder Load/Save vor allem die klassischen vier Buttons nebeneinander des Neo Geos.


    Eine fast schon wissenschaftliche Analyse der gängigen Layouts findest Du hier. 🧐


    Generell würde ich mit dem Platz arbeiten, den ich zur Verfügung habe, und dabei auch die Handgröße der erwarteten Spieler berüchsichtigen. Bei meinem Cab habe ich nachträglich zwei Spinner von Ultimarc eingebaut, die sich genau zwischen den Händen bei Joystick-Bedienung befinden und somit nicht stören (siehe Foto in meinem Thread). Außerdem habe ich sie mit genügend Abstand zu den Joysticks und übrigen Buttons platziert, sodass ich ihre Drehknöpfe mit ein paar Handgriffen gegen die optionalen Mini-Lenkräder von Ultimarc austauschen kann. Ein Trackball wäre zwar auch schön, passt aber definitiv nicht mehr sinnvoll dazu.


    Zu den Lenkrädern sei aber gesagt, dass ich in der Praxis meist zu faul bin, nur wegen ein paar Spielrunden extra die Mini-Schrauben der Drehknöpfe zu lösen und sie gegen die Lenkräder zu tauschen. Für die meist simplen Rennspiele der frühen Arcade-Jahre reichen die Drehknöpfe in der Regel genauso. Und wenn es Dir um neuere Rennspiele geht, würde ich Dir eh eher zu einem eigenen Cab mit großem Lenkrad raten. Vielleicht reicht dafür auch ein Bartop nebst externer Pedale, mit dem man bequem auf der Couch o.ä. cruisen kann?


    Als eher exotische Lösung würden sich die sehr seltenen Joypads mit Lenkfunktion anbieten, wie es sie damals für die Playstation in Form des NeGcon oder Jogcon gab. Man kann diese prinzipell über PSX-zu-USB-Adapter an PC oder Raspi anschließen, ob sie jedoch auch für Nicht-PSX-Spiele funktionieren, weiß ich nicht. Ab und zu tauchen beide auf eBay & Co. für mittlere zweistelluge Beträge auf. Direkt für USB hatte ich mal dieses Joypad von Racing Room ausprobiert. Das hat allerdings eine so starke federbasierte Zentrierung des Lenkers, dass man (also ich ausgewachsener Mann) immer nach kurzer Zeit verkrampfte Hände hatte. 😒


    So, und jetzt fällt mir nichts auf Anhieb erwähnenswertes mehr ein. 🙂


    Grüße

    Clyde

  • Ach ja, zu den Guns. Da kenne ich derzeit die seit vielen Jahren erhältlichen AimTrak Lightguns von (Überraschung!) Ultimarc sowie die erst seit ca. 2019 über Indiegogo finanzierte Sinden Lightgun aus eigener Erfahrung. Außerdem gibt es ebenfalls seit jüngerer Zeit die GunAIR, ein Selbstbau-Projekt, das man jedoch auch als fertige Sets kaufen kann.


    AimTrak und GunAIR sind IR-basiert, d.h. die Waffe sendet ein IR-Signal aus dem Lauf, das ein (AimTrak) oder mehrere (GunAIR) Sensoren um den Bildschirm herum auffangen. Bei Sinden steckt hingegen eine Kamera in der Waffe, die einen farbigen Rahmen um das Monitorbild herum scannt und somit die Position der Waffe berechnet. Beide Techniken haben Vor- und Nachteile, vor allem jedoch sind all diese Verfahren deutlich langsamer als die klassischen Lightguns, die die Position des Elektronenstrahl des CRT-Bildschirms zur Positionsbestimmung benutzten.


    Alle drei oben erwähnten Produkte sind verkabelte Lösungen (bei IR sogar für Waffe und Sensoren). Das ist zwar in der Handhabung etwas unpraktischer, hat aber den Vorteil, dass bei kabellosen Lösungen mit der Funkverbindung eine weitere Verzögerung hinzukäme.


    AimTrak und Sinden bieten jeweils Metallhalfter an, die man an seinem Cab zur Lagerung der Guns anbringen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Clyde () aus folgendem Grund: kleine Umformulierungen