Ein Multimeter benutzen

  • Das Multimeter



    Ohne Multimeter kommt keiner besonders weit, daher hier mal eine Schnell-Anleitung für Anfänger. Es gibt verschiedenste Arten von Multimetern, die wichtigsten Eigenschaften für uns sind das Messen der Spannung (Volt) und das Messen des Widerstandes (Ohm). Diese beiden Einstellungen sollte unser Multimeter besitzen. Die Abbildung zeigt ein typisches Gerät. Diese Geräte kann man z.B. bei Ebay oder Conrad für nicht viel Geld erwerben (der Autor arbeitet bspw. mit einem Gerät, das ihn etwa 15 Euro gekostet hat).


    Spannung messen:


    Um eine anliegende Spannung zu messen, drehen wir das Rad auf eine der fünf verschiedenen Volt-Anzeigen (das Zeichen ist "V"). Sodann halten wir den schwarzen Stift auf Ground am Jamma-Stecker und den roten Stift an +5V am Jamma-Stecker. Das Ergebnis sehen wir dann auf der Anzeige.
    Für Platinen nehmen wir die linke Seite der Volt-Anzeige, also Gleichstrom DC. Die Anzeige im Beispielbild geht von 200 Millivolt bis 1000 Volt.


    Wer Steckdosenstrom messen will (oder die 110 V, die an einem Chassis anliegen), muss das Rädchen auf die rechte Seite der Volt-Anzeige stellen, also Wechselstrom AC. Die Anzeige geht von 200 bis 750 Volt.


    Widerstand messen:


    Oftmals will man wissen, ob zwischen Punkt A und Punkt B eine Verbindung besteht, bspw. bei einem Kabel. Hierzu stellen wir das Rädchen auf eine der 5 Ohm-Anzeigen (das Zeichen ist "Ω"). Dann halten wir den einen Stift an das eine und den anderen Stift an das andere Ende des Kabels. Ist das Kabel noch intakt, sollte sich der Wert nun von 1 auf einen Wert nahe der 0 bewegen. Tut sich nichts, ist das Kabel gebrochen, es besteht keine Verbindung mehr zwischen Punkt A und B.
    Diesen Vorgang bezeichnet man auch als "Durchklingeln".

  • ... aus gegebenem Anlass ... ich werde das berücksichtigen beim Noob-Guide im Wiki, wo auch die PCB-Repair-Tips reinkommen. Sektion: Grundlegende Körperfunktionen, Kapitel 1 - Atmen (aka. Durchklingeln)

  • kannst eine photo vom dem gerät machen damit es sich besser vorstellen kann?
    ach ja kannst du beschreiben was man zu welcher messung einstellen muss und welchen rüssel man wo hinpacken muss? voll gut!

  • ergänzung:
    spannung (V) wird in AC (wechsel) und DC (gleich) unterschieden.
    merke: steckdose - AC, platine - DC


    zum durchklingeln benutzt man besser die entsprechende funktion am gerät.
    nicht "Ω"
    beim kauf unbedingt darauf achten, das bei durchgang SOFORT ein akustisches signal ausgegeben wird.
    es gibt auch geräte, welche das mit einer verzögerung tun, die sind unbrauchbar.
    wenn man immer erst warten muß, bis das signal kommt, wird man alt (kein spass)


    i.d.r können sogar billige geräte das, meißt haben die auch noch eine frequenzmessung mit an board.
    zumindest zum sync messen reichts


    MAC + LASCHEK: das hier hat HASS sich gekauft ;)

  • Glaube für den Anfänger sind meine Worte schon kryptisch genug. Könnte man natürlich für Fortgeschrittene noch ergänzen, aber das sollte hier ein Schnellguide sein, damit JEDER sofort schnallt, wie es geht :).

  • HI
    Ich würde für die Noobs noch zur Sprache bringen, daß Betriebsspannungen bei laufendem Gerät zu messen sind.
    Widerstände, Durchgang, Kurzschluß und Unterbrechungen eben bei abgeschaltetem Meßobjekt.
    Schon alleine, um das Multimeter im Ohmbereich zu retten:)
    Gute Multis haben zwar einen Überlastschutz, aber man sollte es nicht darauf ankommen lassen.
    Ferner würde ich ein Gerät mit automatischer Bereichsumschaltung empfehlen, hat man immer ne Hand frei.


    Axo: Es gibt im Widerstandsmeßbereich zwei grundsätzlich verschiedene Meßverfahren:
    Daß man an einen Widerstand ne Spannung anlegen muß, damit ein Stromfluß zustande kommt, setze ich mal als bekannt voraus. Und dieser Stromfluß wird zur Anzeige herangezogen, der Anwender liest das dann in Ohm ab.


    Zum Einen zur "normalen" Widerstandsbestimmung, hier wird zur Messung die Spannung von 0,2V nicht überschritten.
    Vorteil: Man kann vieles "in circuit", also im eingebauten Zustand messen, ohne daß z. B. Dioden und Transistoren dabei stören, weil sie noch nicht leitend werden. Die Anzeige stellt den tatsächlichen Widerstand in Ohm dar.


    Dann der mit einem Diodenzeichen kenntlich gemachte Bereich, hier werden zur Messung üblicherweise 2V bereitgestellt und der Spannungsabfall in der Anzeige dargestellt, ist meistens mit dem Durchgangsprüfer kombiniert. Je nach Ausführung piept der kurz, wenn die Spannung unter 0,7V, aber nicht unter 0,1V fällt. Damit lassen sich recht zuverlässig Aussagen über Halbleiter machen, die sollten bekanntlich ja in Flußrichtung 0,5 bis 0,7V zeigen. Beim Zusammenhalten der Strippen und unter 0,1V sollte ein Dauerton kommen.


    Übrigens handelt es sich bei dem alten Gerät oben in der Abbildung um eine Meßbrücke. Damit konnte man damals schon hochgenau Widerstände bestimmen.


    Gruß
    Winfried

    Vacuum-Fachverkäufer


    Wissen ist der einzige Rohstoff, welcher sich durch Gebrauch vermehrt! :thumbup:


    Aus aktuellem Anlaß weise ich darauf hin, daß Reparaturtips nur unter Beachtung der Regeln im Umgang mit elektrischen Geräten befolgt werden sollten!
    Sollten dort Zweifel bestehen, bitte einen Fachmann zu Rate ziehen!

  • Ah, genau das habe ich auch :).


    Stell mal auf 20 V, wenn du im ein oder zweistelligen V-Bereich arbeitest (also bspw. Jamma-Spannung messen).

  • Wenn die unbekannt ist obs gleich oder Wechselstrom ist einfach mal mit einer hohen Einstellung (200 V Gleichstrom) ausprobieren, wenn nichts vernünftiges angezeigt wird 200 V Wechselstrom probieren. In der Doku nachschauen was anliegen sollte.

  • ergänzung:
    spannung (V) wird in AC (wechsel) und DC (gleich) unterschieden.
    merke: steckdose - AC, platine - DC



    Und hier noch überflüssige Worte, damit man das Zitat so hier hinschreiben kann. Hahaha. Geil.

  • HI
    Ach ja, das sollte auch noch erwähnt werden:


    Im angeschlossenen Zustand, z. B. beim Messen einer Spannung, darf der Bereichsschalter nicht über die jeweilige Betriebsart hinausgedreht werden!!
    Sonst könnte es passieren, daß man gerade die Versorgungsspannung, z. B. 5 oder 12V überwacht und dann über den A-Bereich bügelt. Das hat zur Folge, daß das Meßgerät versucht, den (maximalen) Stromfluß des Netzteiles zu messen und dabei stirbt.


    Ob Gleich oder Wechselspannung ist dem Gerät selbst egal, da kann nichts kaputtgehen. Hier wird in der falschen Betriebsart halt Nichts oder nur Müll angezeigt. Grundsätzlich gilt hier: Beim Messen einer unbekannten Spannung im höchsten Meßbereich anfangen und dann stufenweise herunterschalten, bis sich eine sinnvolle Anzeige ergibt. Aber auf einer PCB ist der 20V-Bereich schon die beste Wahl.

    Vacuum-Fachverkäufer


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